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BAFA-Energieberatung : Was ist das und wann brauche ich das?

Adrian Muza • Okt. 27, 2022

BAFA-Energieberatung: Was ist das und wann brauche ich das?

Sie sind daran interessiert Ihre Immobilie zu sanieren? Dafür sollten Sie erst eine Energieberatung durchführen lassen. Dabei wird Ihre Immobilie im Detail betrachtet und auf energetische Optimierungen untersucht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen dann als Grundlage für eine Haussanierung. Projekte dieser Art werden vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gefördert, zusätzliche Förderungen gibt es im Kontext einer Energieberatung. Welche Bereiche betrachtet und gefördert werden und was sie dazu wissen müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.



Energieberatung


Inhalt:


·       Energieberatung vor Ort: Worauf wird geachtet?

·       Förderung: Energieberatung bezuschussen

·       Energieberatung: Förderungsantrag und -ablauf

·       Fördermittel: KfW und Antrag

·       Brauche ich einen Energieberater?



Energieberatung vor Ort: Worauf wird geachtet?

Eine Energieberatung sollte im Idealfall vor Ort erfolgen und von einem entsprechenden Berater ausgeführt werden. Achten Sie also darauf, dass ihr Energieberater zertifiziert ist, um die besten Lösungen und Maßnahmen für Ihre Immobilie zu finden.


Dabei werden folgende Bereiche des Hauses betrachtet:


  • Haustür
  • Wände/Fassade
  • Dach
  • Fenster
  • Anlagentechnik
  • Lüftungskonzepte


Zusätzlich kommen weitere Betrachtungen in Frage, wie z.B. eine Heizlastberechnung , durch die entsprechende Leistungen raumweise ermittelt werden (diese lässt sich auch zu 50% fördern). Damit lässt sich eine Anlagendimensionierung vornehmen und einschätzen, welche Heizkörper ggf. getauscht werden müssten. Meistens ist diese Leistung jedoch nicht in der eigentlichen Energieberatung inbegriffen.


Für Einzelmaßnahmen werden Sie finanziell vom BAFA unterstützt. Die BAFA Förderung ist dabei eine Auszahlung der Fördersumme, welche vorher beantragt werden muss. Wichtig bei der Fördermittelbeantragung ist die Reihenfolge, beginnend mit der Energieberatung. Diese sichert Ihnen bei Einzelmaßnahmen – die bei der BAFA eingereicht werden sollen – einen Förderbonus von 5% für Dämmmaßnahmen. Ist Ihnen die Energieberatung nicht wichtig oder Sie wissen selbst genau, was sie machen möchten, kann ein Förderantrag auch ohne Energieberatung gestellt werden.


▶️ Wichtig: Die Antragsstellung für Dämmmaßnahmen läuft dennoch über einen Energieberater, da dieser das Angebot prüft. Die Reihenfolge ist dennoch unbedingt einzuhalten, um nicht förderschädlich zu sein.


Innerhalb der Förderung werden verschiedene Fördersätze seitens des Staates subventioniert, dies kommt ganz auf die Anlagentechnik oder Gebäudedämmung an. Energieberater können entsprechende Angebote überprüfen und geben Hinweise auf einzuhaltende Rahmen, um die Anforderungen der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) einzuhalten.


Ein Förderantrag läuft – sollten Sie diesen mit Ihrem Energieberater gestellt haben – folgendermaßen ab:


  1. Einholung von Angeboten für die gewünschten Maßnahmen
  2. Prüfung der Angebote durch den Energieberater
  3. Förderantrag stellen (Energieberater)
  4. Warten auf die Bewilligung durch das BAFA (ca. 3 Monate)
  5. Bei Bewilligung: Erhalt eines Zuwendungsbescheides (anschließend muss das Angebot angenommen werden und Sie können mit Ihren Maßnahmen loslegen)
  6. Nach Umsetzung der Maßnahmen: Einreichen der Rechnungen und Beantragung der Auszahlung
  7. Bei Ablehnung des Antrages durch das BAFA sind sie für die Umsetzung der Maßnahme für das Kalenderjahr gesperrt.


▶️Hinweis: Falls Sie mit Ihren Maßnahmen vorher beginnen, geschieht dies auf eigenes Risiko, ist per se aber nicht förderschädlich.



Fördermittel: KfW und Antrag

Sind Sie darüber hinaus an einem Kredit interessiert, kommt die KfW ins Spiel. Diese bietet bei der Sanierung auf ein Effizienzhaus Tilgungszuschüsse. Bei der Energieberatung werden mögliche Schritte aufgezeigt, um ein Effizienzhaus zu erreichen und umzusetzen. Entscheiden Sie sich alle Maßnahmen auf einmal umzusetzen, können Sie ein Tilgungskredit bei der KfW beantragen lassen.


Das Haus im gesamten ist ein komplexes System, da alle Änderung Einfluss auch die Technik und die Behaglichkeit haben. Für die optimale Einschätzung und Ableitung entsprechender Maßnahmen ist ein Energieberater unverzichtbar. Werden z.B. die Fenster inkl. Rahmen gewechselt, wird auf diese Weise zwar die Luftdichtheit verbessert, aber dadurch wird auch der Luftwechsel reduziert. Dies hat zur Folge, dass Feuchtelasen nicht abgeführt werden können und die Gefahr von Schimmel steigt erneut. Zusätzlich dürfen die Fenster keinen besseren Wärmedurchgangskoeffizienten haben als die Wände, da ansonsten Tauwasser an den Wänden als erstes anfällt und dies ebenfalls Schimmel begünstigt. Diese und vergleichbare Maßnahmen kann ein Energieberater – z.B. mittels Lüftungskonzept – überprüfen.


Sinnvoll ist ein Energieberater auch für die Einschätzung einer sinnvollen Reihenfolge für bestimmte Maßnahmen. Dazu gehört auch die Betrachtung, ob z.B. Ihre Wand oder Ihr Dach gedämmt werden muss, ob Maßnahmen rentabel sind und sich auch rechnen. Ein Energieberater verfügt darüber hinaus über umfangreiche Expertise in Bezug auf Einhaltung von Grenzwerten und Förderungsanträgen.

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